DFG Wissenschaftliche Netzwerke Kognitive Kommunikationsstörungen bei Schädel-Hirn-Trauma
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Klinische Linguistik als „Kleines Fach“


Die Klinische Linguistik befasst sich mit der Diagnostik und Therapie von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen bei Kindern und Erwachsenen. Auch Kognitive Kommunikationsstörungen, die aus einer gestörten Zusammenarbeit von Sprache und kognitiven Fähigkeiten entstehen, gehören zum Handlungsfeld.

Sie entstand aus einer geisteswissenschaftlichen Forschungstradition heraus, in der die Sprachwissenschaft in engem Austausch mit der Medizin stand. Heutzutage ist die Klinische Linguistik ein eigenständiges „Kleines Fach“ und beschreibt mit Hilfe linguistischer Arbeitsmethoden u.a. sprachsystematische Störungen und betreibt Grundlagenforschung, indem sie aus der Arbeit an Patient*innen Rückschlüsse auf die ungestörte Sprachverarbeitung zieht.

Hierbei ist die Einordnung von Störungen in empirische Modelle zentral, woraus Impulse für die Weiterentwicklung von sprachwissenschaftlichen Theorien entstehen. Die Klinische Linguistik ist damit genuin inter- und transdisziplinär und vereint linguistische Theorien, Anwendungsfelder der Medizin und Psychologie sowie methodische Standards aus empirischen Wissenschaften.

Die Klinische Linguistik als „Kleines Fach“ hat in Deutschland eine wissenschaftliche Tradition, die sich durch die Publikation von Diagnostik -oder Therapieverfahren für Störungen der Sprachentwicklung, der erworbenen zentralen Kommunikationsstörungen oder auch der Dysphagien verdeutlicht. Klinische Linguist*innen sind auch bei der Entwicklung von Konsensuspapieren und Leitlinien für diese Störungsbilder beteiligt.